Orbis Incognita
Orbis Incognita - Das Rollenspiel
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Unterdessen rannte Bendix eilig in eines der wohlhabendsten Stadtviertel, um dem obersten Richter Guntram seine Dokumente vorzulegen und ihm den Aufenthaltsort des Wirtes mitzuteilen. Nachedem es ihm mühsam und nur mit Hilfe einiger Trinkgelder gelungen war, trotz der Abendstunde zu dem Richter vorgelassen zu werden, entpuppte sich der Rest des Abends als äußerst angenehm. Richter Guntram, trotz seines Alters ein Mann der Tat, leitete sofort alles in die Wege, um seinen korrupten Kollegen Marten Blauhut und Hauptmann Hermanis von einigen zuverlässigen Gardisten umgehend festsetzen zu lassen.

Anschließend sprach er Bendix im Namen der Stadt Nevongard eine förmliche Entschuldigung aus und versprach, für eine offizielle Belobigung seitens der Behörden zu sorgen. Außerdem sei er gewillt, in Anbetracht von Bendix Ehrlichkeit dafür zu sorgen, dass ihm eine Konzession als Händler ausgestellt werde. Bendix dankte mit einer höflichen, wohlbessenen Verbeugung und fühlte, wie die Anspannung der letzten Wochen langsam nachließ. Seine Ehre war wieder hergestellt! Er galt als vertrauenswürdiger Händler!
Richter Guntram hatte es sich nicht nehmen lassen, Bendix zu begleiten, um den Wirt der „Säbel“ in Gewahrsam zu nehmen. Sie wurden begleitet von zwei stämmigen Dienern Guntrams, die den Gefesselten tragen sollten. Schließlich komme es in Anbetracht von Bendix Verletzungen keinesfalls in Frage, dass sich der Albioner schon wieder belaste, oder? Bendix grinste ob der neuen Freundlichkeit und führte den Richter und seine Diener zu Rainalds heruntergekommenen Quartier. „Ihr kennt jemanden in dieser Gegend, Bendix? Ich bin schockiert!“ „Nun ja, wir haben hier ein sicheres Versteck...“

Wenig später betraten sie die kleine Kammer, die zu Bendix Überraschung inzwischen in warmen Kerzenschein getaucht war. Auf der Pritsche hockten Rainald und Alicia mit einem Weinkrug, zwischen sich einige Leckereien aus einer kleinen Delikatessenhandlung. Bendix sackte der Kiefer herab, da er befürchtete, dass Rainald die Beute sofort zu Geld gemacht haben könnte, doch traute er sich nicht, vor dem Richter danach zu fragen. Rainald begrüßte den Richter auf seine übliche, etwas flapsige Art und wies lässig unter das Bett. „Da ist er, nehmt ihn ruhig mit! Seine Anwesendheit hier ist ein wenig ... störend!“
Bendix, der innerlich schäumte, verabschiedete sich vom Richter und versprach, ihn am nächsten Tag in seinem Büro aufzusuchen. Kaum war der Würdenträger verschwunden, packte Bendix Rainald am Kragen und zerrte ihn vom Bett. „Was hast Du mit meiner Beute gemacht, du Hund???“ Er schüttelte den Strassenkämpfer unsanft durch, bis dieser sich mit einem Ruck befreite. „Deine Beute liegt im Versteck, wo sonst? Ich habe mit lediglich erlaubt, den ´Wirt zu durchsuchen, sehr zu seinem Mißfallen übrigens! Er hatte knapp 20 Gulden dabei, dazu ein wenig Schmuck...“ Bendix musste lachen. Er hatte tatsächlich vergessen, seinen besiegten Gegner zu filzen. Rainald schob ihm einen Becher Wein zu und die drei stießen auf den glücklichen Ausgang des Abenteuers an.

Am nächsten Tag saß Bendix im „Savoir Vivre“ und unterhielt sich mit Malice, während er die erbeuteten Notizen des Wirtes überflog. Malice schien ob des Erfolges von Bendix aber wenig glücklich zu sein. „Mein Junge, ich bin stolz auf dich! Du hast gekämpft wie ein Mann!“ Bendix war verwirrt „Woher willst du das wissen?“ „Ahh, ich habe meine Quellen...“

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